27.10.2022
Ein Bericht von BW agrar von Matthias Borlinghaus
Mona unter Strom - erster vollelektrischer Hoflader von Neyer Landtechnik
Einen vollelektrischen E-Hoflader, angetrieben über eine Lithium-Ionen-Batterie, hat die Neyer Landtechnik GmbH unter der hauseigenen Marke „Mona die Maschine“ auf den Markt gebracht. „Wir haben den Lader so konzipiert, wie wir ihn uns eigentlich schon immer gewünscht haben“, meint Firmenchef Christoph Neyer.
Dementsprechend ist der Hoflader serienmäßig mit allen Bau- und Funktionsteilen ausgestattet, die der Praktiker tatsächlich braucht und das alles elektrisch zu einem Preis von 15.900 Euro netto. „Wir sind um 40 Prozent günstiger als ein vergleichbarer Diesel. Dabei war es bislang immer so, dass der E-Lader 40 Prozent teurer war als die Diesel-Variante“, freut sich Neyer. Der Fahrspaß ist groß, sagt er, weil die Maschine spritzig losgeht, mit einem sehr guten Drehmoment. Ein Pendelgelenk sorgt dafür, dass der mit Allrad ausgestattete Lader bei Unebenheiten stabil bleibt, ohne umzukippen. Im Basismodell enthalten, ist auch die Straßenzulassung nach STVO. Wählbar ist lediglich die Art der Bereifung.
Neue Marke im Aufbau
Der E-Lader gehört zur wohlklingenden Marke „Mona die Maschine“ und eignet sich durch den extra großen und robusten Akku optimal für den Profi-Einsatz. Mit "Mona" will Neyer eine Marke aufbauen, die auch in anderen Kulturkreisen gut angenommen wird. In der Werbung wird Mona als eine weibliche Pop-Art Figur dargestellt, die Eigenschaften der Maschine verkörpert und je nach Pose mit erhobenen Armen etwas hochhebt oder etwas ausgräbt, wenn sie in die Knie geht.
Starke Leistung und vielseitig einsetzbar
Die Hubkraft des 900 kg schweren Laders beträgt 0,5 t. So lässt sich zum Beispiel ein großer Futterballen heben. Es gibt insgesamt drei Motoren. Zwei Motoren für den Allrad-Antrieb an der Vorder- und Hinterachse sowie einen dritten Motor für die Hydraulik. Der Elektromotor, der die Hydraulikpumpe antreibt, schafft eine Leistung von bis zu 30 Litern pro Minute. Das heißt: Der kleine E-Lader hat so viel Power, dass man sogar einen Sichelmulcher anbauen kann. Es gibt eine verstellbare Lenksäule und standardmäßig im dritten Steuerkreis einen hydraulischen Schnellkuppler. So können auch Menschen mit nicht so viel Muskelkraft die verschiedenen Anbaugeräte bequem wechseln - von der Gabel über das Krokodilgebiss oder einem Schneeschild bis zur Standardschaufel. Kein Leistungsabfall.
Schnelles Aufladen
Zum Schnellladen gibt es für die große Batterie mit 150 Amperestunden einen Super-Charger, eine separate Ladesäule, über die die Batterie innerhalb von 40 Minuten zu 60 Prozent geladen wird. Wenn der Hoflader für längere Zeit nicht in Gebrauch ist, macht das der Lithium-Ionen-Batterie nichts aus. Die Leistung bleibt konstant, auch wenn der Akku nicht mehr ganz vollgeladen ist. Zum Laden über Nacht gibt es einen normalen 230-Volt-Schuko-Anschluss. Die Kapazität der Batterie reicht in der Regel einen ganzen Arbeitstag, denn der Strom wird ja nur benötigt, wenn die Maschine arbeitet.
Tolle Teamleistung
Entwickelt wurde der E-Lader in einem Team aus vier Technikern und Ingenieuren per Video-Schalte während der Coronazeit. Gefertigt werden die Bauteile im Auftrag im Ausland und ab dem kommenden Jahr will Neyer eine dreistellige Zahl verkaufen. Für den überregionalen Vertrieb sollen weitere Firmen mit ins Boot geholt werden.